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Pressemeldungen
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Freiwilliges Soziales Jahr bei der Bahnhofsmission Hamburg

Gesellschaftliches Engagement fördern statt Freiwilligendienste kaputtsparen

Die Diakonie Hamburg als einer der größten Anbieter für Freiwilligendienste in Hamburg kritisiert die von der Bundesregierung geplanten dramatischen Kürzungen für die Freiwilligendienste scharf.
Datum:
12. Juli 2023

Nach den Plänen der Bundesregierung soll die Förderung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) um insgesamt 78 Millionen Euro in 2024 und um weitere 35 Millionen Euro in 2025 gekürzt werden. Die Diakonie warnt eindringlich vor den Folgen, wenn jeder vierte Platz bei den Freiwilligendiensten wegfallen sollte.

„Wir sind entsetzt. Die Freiwilligendienste leisten einen unschätzbaren Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das für vergleichsweise geringe Kosten“, sagt Landespastor Dirk Ahrens, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Hamburg. „Sollten die Bundesmittel wie geplant gekürzt werden, muss die Stadt Hamburg einen finanziellen Ausgleich schaffen, um das bestehende Angebot aufrecht zu erhalten.“

Die Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr oder das Freiwillige Ökologische Jahr sind Länderdienste, die von einigen Bundesländern bezuschusst werden (zum Beispiel Bayern, Berlin, Schleswig-Holstein), jedoch nicht von Hamburg. Über die Mittel werden im Wesentlichen die Bildungsangebote und die pädagogische Begleitung finanziert, die feste Bestandteile der Freiwilligendienste sind. Denn sie sind als Bildungs- und Orientierungsjahr konzipiert und helfen jungen Menschen, Selbstwirksamkeit, Stabilität und berufliche Orientierung zu gewinnen.

„Die junge Generation musste schon in der Pandemie viele Lasten tragen. Sie darf nicht durch den Sparzwang erneut benachteiligt werden. Aber auch unsere Einrichtungen werden vor große Herausforderungen gestellt. Die Freiwilligen entlasten hauptamtliche Kräfte und lernen soziale Arbeit kennen. Auf diesen bewährten Weg, Nachwuchskräfte zu gewinnen, können wir angesichts des Fachkräftemangels auch gesamtgesellschaftlich nicht verzichten“, betont Landespastor Dirk Ahrens.

Schon jetzt sind Freiwilligendienste nicht auskömmlich finanziert. Träger wie die Diakonie finanzieren rund ein Drittel der Kosten. Die geplanten Kürzungen stehen im Widerspruch zur Koalitionsvereinbarung der Ampelkoalition, in der die Stärkung und der nachfragegerechte Ausbau der Freiwilligendienste beschlossen wurden.

Wie hoch die Freiwilligendienste geschätzt werden, zeigt die kürzlich erfolgreiche Petition #freiwilligstark an den Deutschen Bundestag: Mehr als 92.000 Unterzeichnende setzen sich darin für die gesellschaftliche Anerkennung und einen Ausbau der Freiwilligendienste ein.

Jährlich absolvieren mehr als 2.400 Teilnehmende ein Freiwilligenjahr in Hamburg. Die Diakonie Hamburg bietet pro Jahr rund 600 Plätze in 300 Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Seniorenheimen, ambulanten Pflegediensten, Kirchengemeinden oder Krankenhäusern.

Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Alexandra Hachmeister, Referentin im Fachbereich Freiwilliges Engagement, unter Tel. 306 20-224, mobil unter 0151 72963444 oder hachmeister@diakonie-hamburg.de zur Verfügung.

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