Das heute beschlossene Gesamtkonzept zur besseren Versorgung von vordringlich Wohnungssuchenden ist aus diakonischer Sicht unzureichend und enttäuschend. Dr. Dirk Hauer, Fachbereichsleiter Migration und Existenzsicherung im Diakonischen Werk Hamburg: „Der Senat hat nach langem Hin und Her halbherzig ein kleines Maßnahmenpaket beschlossen, das bestenfalls zehn Prozent der vordringlich Wohnungssuchenden helfen wird. Das ist angesichts von 8.000 unversorgten Haushalten heute und mehr als 14.000 für 2018 prognostizierten viel zu wenig. Was wir jetzt brauchen, sind nicht noch mehr Prüfaufträge, sondern Maßnahmen, die die Wohnungsnot in fünf Jahren wirklich halbieren: Dazu muss vor allem die SAGA-GWG deutlich mehr Verantwortung übernehmen: Künftig muss die Hälfte, nämlich 4.500 der 9.000 Wohneinheiten der SAGA-GWG an vordringlich Wohnungsuchende gehen.“
Ohne zusätzliche Kosten könnte der Senat die jetzt angestrebte Zahl sofort verdoppeln, indem er die sogenannten Freistellungsgebiete aufhebt: Dann werden innerhalb eines Jahres nur durch natürliche Fluktuation 600 Sozialwohnungen frei für vordringlich Wohnungssuchende. Stattdessen hat er die Freistellungsgebiete um fünf Jahre verlängert.
Die Diakonie fordert weiterhin auch bei Konzeptausschreibungen und bei jedem Grundstücksverkauf zum Geschosswohnungsbau ab zwanzig Wohneinheiten eine Quote von mindestens zwanzig Prozent der Wohneinheiten für vordringlich Wohnungssuchende festzuschreiben.
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