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Straßensozialarbeit der Diakonie Hamburg in der City

Diakonie Hamburg kritisiert Vertreibung von bettelnden und obdachlosen Menschen

Datum:
22. März 2023

Die Diakonie lehnt alle Versuche ab, bettelnde und obdachlose Menschen zu vertreiben. Landespastor Dirk Ahrens: „Betteln ist in Deutschland nicht verboten. Hamburg hat bisher gut daran getan, auf Bettelverbote zu verzichten. Eine Stadt wie Hamburg wird es auch weiterhin aushalten, wenn Menschen etwa in der Innenstadt um eine milde Gabe bitten. Ja, bettelnde Menschen konfrontieren uns direkt mit Armut, und das mag unangenehm sein. Aber was unangenehm ist oder stört, ist noch lange nicht verboten. Armut ist ein soziales Problem, das sozialpolitisch gelöst werden muss, nicht ordnungspolitisch.“

Das Diakonische Werk Hamburg reagiert damit auf Berichte des Straßenmagazins Hinz&Kunzt, wonach die Polizei verstärkt bettelnde und obdachlose Menschen in der Innenstadt anspricht bzw. wegschickt und dabei offenbar den fälschlichen Eindruck erweckt, Betteln sei in der Innenstadt verboten.  

Vertreibung verschlechtert die Lebenssituation der bettelnden Menschen. Sie verlieren ihren Lebensmittelpunkt in der Innenstadt, die Alltagsbewältigung wird schwieriger, und Kontakte zum Hilfesystem (Straßensozialarbeit, Anlaufstellen) werden behindert oder brechen weg. Vertreibung löst kein Problem, sie führt lediglich zu einer Verdrängung in andere Stadtviertel.

Statt polizeilicher Maßnahmen fordert die Diakonie ein stringenteres sozialpolitisches Handeln: Einen besseren Zugang zu Sozialleistungen, eine soziale Wende in der Wohnungspolitik sowie eine Stärkung der Beratungs- und Unterstützungsangebote für arme, bettelnde und wohnungslose Menschen.

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