Das gab es bisher noch nicht: Eine diakonische Mitgliedseinrichtung, die Diakoniestiftung Alt-Hamburg, sieht sich aufgrund der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen in der Altenpflege gezwungen, zwei Pflegeheime zu schließen. „Das ist ein Alarmsignal“, sagt Stefan Rehm, Vorstand der Diakonie Hamburg. „Wir machen seit Jahren auf die Probleme in der Altenpflege aufmerksam und setzen uns für Verbesserungen ein. Dass mit der Diakoniestiftung Alt-Hamburg ein Träger nun erstmals keine andere Möglichkeit sieht auf den Personalmangel zu reagieren, als Häuser zu schließen, ist besorgniserregend. Ein Grund hierfür ist die starre Fachkraftquote, die unseren Einrichtungen nur sehr wenig Spielraum lässt, flexibel zu reagieren.“
Es sei positiv, dass die Diakoniestiftung Alt-Hamburg den Bewohnerinnen und Bewohnen Plätze in ihren anderen Häusern anbieten könne. Aber die wegfallenden gut 200 Plätze werden in Hamburg fehlen. Sie addieren sich zu den ohnehin in Hamburg fehlenden rund 1300 Plätzen in Pflegeheimen und sind eine schlechte Nachricht für Pflegebedürftige und ihre Angehörige, die dringend nach einem Platz suchen. Zumal zu befürchten ist, dass noch weitere Einrichtungen in Hamburg aufgeben müssen.
Stefan Rehm: „Wir nehmen mit einer gewissen Hoffnung wahr, dass die Behörde eine Modifikation der Fachkraftquote vorbereitet und sind gespannt auf die tatsächliche Regelung. Aber mindestens für diese zwei Einrichtungen kommt sie zu spät.“