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Armut begegnen
Armut begegnen
Behördenhilfe Diakonie Hamburg

Armut begegnen

Zwanzig Jahre nach Gründung des Projekts „Ämterlotsen“ ist die Unterstützung durch Lotsende wichtiger denn je. Anlässlich des Jubiläums wies die Projektleiterin auf die sich verschärfende Situation in den Hamburger Behörden hin.

„Hamburger*innen haben in einigen Verwaltungsbereichen nur noch digitale Kontaktmöglichkeiten“, so Sabine Braun, Leiterin des Projekts, in dem Ehrenamtliche bei der Kommunikation mit Behörden unterstützen. „Aber gerade für Menschen, die in Armut leben und mit deren Folgen zu kämpfen haben, sind direkte Ansprechpersonen wichtig. Der persönliche Kontakt nimmt den Stress in einer existenzbedrohenden Situation.“

Eine Befragung unter den Mitgliedseinrichtungen der Diakonie bestätigt Brauns Einschätzung. Grundsätzlich sei die Digitalisierung der Hamburger Verwaltung zwar ein notwendiger und sinnvoller Prozess. Allerdings dürften dort, wo Menschen existenziell auf reibungslose Kommunikationswege angewiesen sind, Leistungsansprüche nicht aufgrund digitaler Hürden eingeschränkt werden, heißt es im Abschlussbericht. In manchen Behördenbereichen seien telefonische und persönliche Kommunikationswege unverzichtbar. Die aktuelle Situation, etwa im Jobcenter, führe in der Praxis zu Problemen. Wer beispielsweise einen Antrag auf Mittellosigkeit stellen muss, brauche technische Geräte und digitale Fähigkeiten. Diese Voraussetzungen erfüllen viele leistungsberechtigte Bürger*innen aber nicht und seien deswegen auf die Unterstützung von Beratungsstellen angewiesen.

Zwanzig Jahre nach der Gründung sind Ämterlotsende wichtiger denn je. „Menschen, die arm sind, stehen unter enormem psychischem Druck. Wenn wir Ämterlots*innen als direkte Ansprechpersonen zur Verfügung stehen, nehmen wir ihnen viel Verzweiflung“, sagt Sabine Braun. „Wir müssen der wachsenden Armut begegnen und gesellschaftlich damit umgehen.“

Den vollständigen Bericht über die Befragung unserer Mitgliedseinrichtungen können Sie hier herunterladen.

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