Am 7. April kamen rund 160 Gäste in der Rathauspassage Hamburg zusammen, um über die Bedeutung, Herausforderungen und Perspektiven des freiwilligen Engagements in der Hansestadt zu diskutieren. Eingeladen hatten das Diakonische Werk Hamburg, das Hamburger Spendenparlament und die Rathauspassage Hamburg. Unter den Teilnehmenden: engagierte Ehrenamtliche, Vertreterinnen sozialer Organisationen, Politikerinnen und interessierte Bürger*innen.
Die Veranstaltung stand unter dem klaren Motto: Ohne Ehrenamt läuft in Hamburg vieles nicht. Doch wie kann freiwilliges Engagement langfristig gestärkt werden? Welche politischen und strukturellen Rahmenbedingungen braucht es, um Ehrenamtliche besser zu unterstützen?
Zum Auftakt sprach Dr. Stephan Reimers, Gründer zahlreicher sozialer Projekte in Hamburg, in einem Impulsvortrag über seine Vision für mehr gesellschaftliche Anerkennung des Ehrenamts. Auch betonte er den Zusammenhang von Ehrenamt und Demokratie: „Alle Ehrenamtlichen prägen gemeinsam durch ihre Teilhabe das demokratische und soziale Klima unserer Stadt.“
In der anschließenden Podiumsdiskussion debattierten Julia Hudy (Aktivoli Landesnetzwerk), Petra Lotzkat (Staatsrätin der Sozialbehörde), Sonja Norgall (Mitternachtsbus), Annika Woydack (Diakonisches Werk Hamburg) sowie ehrenamtlich Engagierte und Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft über notwendige Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement. Woydack betonte in der Diskussion: „Ehrenamt heißt: freiwillig für andere einstehen- und damit Demokratie lebendig machen. Wer sich engagiert, stärkt unsere Gesellschaft.“
Deutlich wurde: Freiwilliges Engagement braucht politische Rückendeckung und konkrete Verbesserungen. Aus dem Abend gingen zentrale Forderungen an die Politik hervor:
- Mehr finanzielle Mittel für die Koordination von Ehrenamtlichen, um Begleitung und Qualifizierung sicherzustellen
- Kostenloser ÖPNV für Ehrenamtliche, um soziale Teilhabe zu erleichtern
- Weiterentwicklung der Hamburger Engagementkarte, damit Vergünstigungen besser genutzt werden können
- Stärkere Mitsprachemöglichkeiten für Engagierte bei politischen Entscheidungen
- Bürokratieabbau für Vereine und gemeinnützige Initiativen
Hintergrund:
Rund 570.000 Hamburger*innen engagieren sich ehrenamtlich – viele davon im sozialen Bereich. Dieses Engagement ist unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Veranstaltung diente nicht nur der Diskussion, sondern auch der Wertschätzung dieses Engagements – und war ein starkes Signal für mehr Anerkennung und bessere Bedingungen.