Kosten
Die Lebensperspektiven unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in Hamburg hängen von vielen Faktoren ab: Wie wird ihr Alter festgelegt? Wo werden sie untergebracht? Wer wird Vormund? Wie werden sie beschult? Wo werden sie beraten?
An diesem Fachtag wollen wir aus verschiedenen Perspektiven die Situation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in Hamburg beleuchten. Diese stellt sich vielfach als prekär dar. Die Jugendlichen werden häufig älter geschätzt als sie sind, wodurch sie nicht mehr in der Jugendhilfe aufgenommen werden. Es gibt zu wenige Unterbringungsplätze. Es ist schwer, Vormundschaften zu finden, die die Jugendlichen in ihrer Lage angemessen vertreten und begleiten.
Wir holen die Perspektiven verschiedener Akteure in der Migrationsarbeit und der Jugendhilfe, von freien Trägern und in Behörden ein und wollen uns besser vernetzen, um gemeinsam praktikable Handlungsoptionen und Lösungen zu finden - im Interesse der schutzsuchenden Jugendlichen in Hamburg.
Dieser Fachtag wird veranstaltet von: Diakonie Hamburg: Migration & Internationales & fluchtpunkt - Kirchliche Hilfstelle für Flüchtlinge
Programm
12:30 Uhr Ankommen & Anmeldung
13:00 Uhr Begrüßung
13:10 Uhr Impulsvorträge:
- Zahlen und Fakten zur (Unterbringungs-) Situation junger Geflüchteter
in Hamburg
Tamin Azizy, Fachdienst Flüchtlinge - Vormundschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Verena Müller, Sozialarbeiterin M.A., hat sich seit April 2021 u.a. beim Kinderschutzbund mit dem Thema Vormundschaften und der Lage von „UMA“ in Hamburg beschäftigt; sie referiert als Privatperson und
Sebastian Sparr, Amtsvormund FS 44 - Forensische Altersdiagnostik, Altersschätzungen und die Folgen
PD Dr. Rer. Eilin Jopp-van Well, Institut für Rechtmedizin UKE und
Anne Harms, seit 1995 Leitung von Fluchtpunkt- Kirchliche Hilfsstelle für Flüchtlinge - Hilfebewilligung im Amt für Soziale Dienste und Kooperation mit anderen beteiligten Stellen
Yeliz Geertz, Netzwerkmanagement für die Geflüchteten in Wohnunterkünften im Bezirksamt Hamburg Altona und
Joana Pürwitz, Fallmanagement für die Geflüchteten in Wohnunterkünften im Bezirksamt Hamburg Altona - Ombudschaftliche Perspektive mit Blick auf Strukturen, systemische Hürden und Rechte der minderjährigen Geflüchteten
Lisann Mayer, Sozialarbeiterin seit 2021 in der Ombudsstelle OHA-Verstärker für Kinder- und Jugendrechte und systemische Beraterin und als solche in der Koordination für die ehrenamtlichen Ombudspersonen, Beratung und fachpolitische Lobby in Hamburg beschäftigt.
15:00 Uhr Netzwerk-Pause
15:30 Uhr Workshops:
WS 1 Teilhabe und Empowerment
Lisann Meyer, OHA
Wir wollen in einer „Zukunftswerkstatt“ Ideen sammeln für positive Ansätze zur Verbesserung der prekären Lage der jungen Geflüchteten durch Veränderung von Strukturen, Zusammenarbeit der Akteure, politischer Lobbyarbeit und Empowerment.
WS 2 Netzwerke bilden und nutzen
Yeliz Geertz und Joana Pürwitz, ASD Flüchtlingsberatung
Wie verläuft eine Hilfebewilligung und welche Stellen sind involviert? Wie sind die Versorgungslücken schließen? Was wird dafür gebraucht und wer muss adressiert werden? Wie kann es gelingen, junge Menschen hier gut zu integrieren und Teilhabe zu ermöglichen? Wie sind bessere Lebenslagen für die unbegleiteten geflüchteten Kinder und Jugendliche zu gestalten?
WS 3 Vormundschaften
Verena Müller und Anne Harms, Fluchtpunkt
Was können ehrenamtliche Vormünder*innen, beratende Sozialarbeiter*innen oder behördliche Fachkräfte tun, um die Bedarfe der jungen Geflüchteten besser wahrzunehmen und ihnen gerecht zu werden- gerade auch im Blick auf eine Unterversorgung? Wie kann die Vernetzung der Akteure in diesem Bereich verbessert und die Gewinnung von Vormünder*innen vorangetrieben werden?
17:00 Abschlussdiskussion zur weiteren Zusammenarbeit
17.30 Ende & Ausklang
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
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