Dazu zählen obdachlose Menschen, weil sie häufig vorerkrankt und deshalb besonders gefährdet sind. Außerdem fehlt ihnen Zugang zu Trinkwasser und kühlen Räumen.
Im Vergleich zu anderen Städten hat Hamburg bisher unzureichende Maßnahmen zum Schutz vulnerabler Gruppen getroffen. Dazu Stefanie Koch: „Im Bundesvergleich schneidet Hamburg mit 54 öffentlichen Trinkwasserbrunnen schlecht ab“, sagt sie. „Berlin beispielsweise hat mit 240 fast fünf Mal so viele frei zugänglich Trinkwasserbrunnen.“ Zwar benennt der im Januar 2025 veröffentlichte Hitzeaktionsplan der Stadt Hamburg die besondere Gefährdung obdachloser Menschen, doch die darin vorgesehenen Maßnahmen reichen laut Diakonie nicht aus. „Die Stadt setzt auch auf freiwilliges Engagement von Unternehmen und Ladengeschäften, um die Lücken in der öffentlichen Versorgung zu schließen“, sagt sie. „Allerdings sind viele der im Aktionsplan aufgeführten Möglichkeiten, z.B. „kühle Orte“ und „Wasser-Refill-Stationen“ im innerstädtischen Bereich schwer zugänglich für obdachlose Menschen.“
Die Gefahren und Folgen durch Hitze erklärt Petra Carstensen, Krankenschwester und Wundexpertin ICW, die sich ehrenamtlich in der ärztlichen Sprechstunde im Diakonie-Zentrum für Wohnungslose engagiert. „Bei Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Muskelkrämpfen oder Bewusstseinsstörungen braucht es schnelle medizinische Hilfe, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden“, so Carstensen. „Auch chronische Krankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschlechtern sich bei Hitze. Sogar die Wundheilung könne negativ beeinflusst werden. „Insgesamt fehlt es an niedrigschwelligen und kostenlosen medizinischen Angeboten für obdach- und wohnungslose Menschen, da sie meistens über keinerlei Versicherungsschutz verfügen.“