Diakonisches Handeln bedeutet, Vielfalt zu achten und Benachteiligung entschieden entgegenzutreten. Die Gleichberechtigung aller Menschen – unabhängig von Herkunft, Glaube oder Lebensalter – steht dabei im Mittelpunkt. Die Anerkennung ihrer Verschiedenheit, der Schutz vor Diskriminierung und die Förderung umfassender Teilhabe gehören folglich zu den Kernanliegen der Diakonie.
Im Arbeitsfeld Interkulturelle Öffnung und Altersdiskriminierung stehen diejenigen im Fokus, bei denen sich altersbedingte Herausforderungen mit migrationsbedingten Hürden überschneiden und so die gesellschaftliche Teilhabe erschweren. Auf Bundes- wie auf Landesebene setzt sich die Diakonie daher für Strukturen ein, die Vielfalt als Stärke begreifen und altersgerechte wie kultursensible Zugänge in allen Lebensbereichen ermöglichen. Dabei stehen der Abbau diskriminierender Barrieren, mehr interkulturelle Kompetenz in Institutionen sowie eine stärkere Berücksichtigung von Menschen unterschiedlichen Alters im Zentrum.
Eine unter Mitarbeitenden und Führungskräften der diakonischen Werke Hamburg und Schleswig-Holstein durchgeführte Befragung verdeutlicht, wie stark diese Themen in den Einrichtungen bereits präsent sind. So arbeiten rund 90 Prozent der Einrichtungen generationsübergreifend. In mehr als 60 Prozent der Einrichtungen gibt es bereits konkrete generationenübergreifende Angebote. Auch die interkulturelle Dimension spielt für viele Einrichtungen und Unternehmen der Diakonie eine zentrale Rolle. Diese Ergebnisse zeigen, dass Altersvielfalt und kulturelle Diversität in der diakonischen Arbeit einen hohen Stellenwert besitzen. Gleichzeitig arbeitet das Diakonische Werk weiter an der Stärkung des Themas.
Ein wichtiger Baustein dieser Arbeit ist das AMIF-Kooperationsprojekt „Zeitentausch – Interkulturelle Perspektiven auf Generationsunterschiede“, welches von den Diakonischen Werken Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinsam umgesetzt wird. Ziel des Projekts ist es, die interkulturellen Öffnungsprozesse bei Trägern und Institutionen zu unterstützen, deren Angebote sich an unterschiedliche Altersgruppen richten. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Handlungssicherheit und Sensibilität im Umgang mit interkulturellen Aspekten von Generationenunterschieden, damit diese im alltäglichen Arbeiten angewendet und gelebt werden können.
Dazu werden themenspezifische Fachveranstaltungen und Workshops angeboten. Das Projektteam begleitet interessierte Träger zudem mit Organisationsberatungen und passgenauen Schulungen, die auf die konkreten Fragestellungen und individuellen Bedarfe vor Ort eingehen. Auf den Onlinepräsenzen des Projekts finden Interessierte außerdem umfassende Materialien und Literatur zur selbstständigen Auseinandersetzung mit den Themen Alter und Interkulturalität.
Arbeitsschwerpunkte des Projekts „Zeitentausch“ sind:
- Begleitung und Unterstützung bei der kultursensiblen Bearbeitung intergenerationeller Fragestellungen
- Vernetzung von Akteur*innen zu interkulturellen und migrationsspezifischen Aspekten von Alter und Generationsunterschieden
- Bildungsangebote zu Teilaspekten des Themas
- Entwicklung innovativer Formate für die pädagogische Auseinandersetzung mit interkulturellen und intergenerationellen Fragestellungen
Leistungen des Diakonischen Werks Hamburg rund um das Thema Interkulturelle Öffnung und Altersdiskriminierung:
- Beratung von Einrichtungen und Trägern zur Umsetzung interkultureller Öffnung und Antidiskriminierungsstrategien
- Bearbeitung sozialpolitischer und gesellschaftspolitischer Grundsatzfragen im Bereich Vielfalt, Integration und Altersgerechtigkeit
- Fachpolitische Lobbyarbeit gegenüber Politik und Verwaltung für gleichberechtigte Teilhabe aller Altersgruppen und Kulturen
- Organisation von Fortbildungen und Fachveranstaltungen zu interkultureller Kompetenz, Diversity-Management und Antidiskriminierungsrecht