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Pressemeldung:Winternotprogramm ganztags: Gegenargumente der Sozialbehörde überzeugen nicht

Datum:
8. Jan. 2016

Die Diakonie Hamburg kritisiert erneut die ablehnende Haltung der Sozialbehörde gegenüber der ganztägigen Öffnung des Winternotprogramms: Diakoniechef Landespastor Dirk Ahrens: „Die Gegenargumente der Sozialbehörde überzeugen fachlich in keinster Weise. Wir bleiben dabei: Das Winternotprogramm für Obdachlose muss auch tagsüber offen bleiben.“ Ahrens begrüßte das Engagement des Straßenmagazins Hinz&Kunzt, das mit seiner Onlinepetition bereits rund 35.000 Unterschriften sammeln konnte.

Die Sozialbehörde hatte argumentiert, eine ganztägige Öffnung des Winternotprogramms sei nicht sinnvoll, da es dann Reinigungsprobleme gebe und die Obdachlose tagsüber aktiv bleiben und Beratungsstellen aufsuchen sollten. Außerdem gäbe es bereits Tagesaufenthaltsstätten wie die Diakonie-Aufenthaltsstätte in der Bundesstraße oder das „HerzAs“. Peter Ogon, Fachbereichsleiter Existenzsicherung der Diakonie Hamburg: „Keines dieser Argumente ist fachlich haltbar: 1. Eine zweistündige Schließung einer Unterkunft zur Reinigung halte ich für nachvollziehbar, ist aber kein Grund, den ganzen Tag zu schließen. 2. Natürlich ist es gut, wenn Obdachlose Beratungsstellen aufsuchen. Das dauert aber nicht zehn Stunden täglich. Und zur Beratung zu gehen macht nur dann Sinn, wenn Obdachlose damit auch wirklich ihre Lage verbessern können. Diese Aussicht ist jedoch gerade beim wichtigsten Problem von Wohnungslosen minimal: endlich wieder eine eigene Wohnung zu haben. Hier warten wir seit Jahren darauf, dass der Senat Entlastung für die Notunterkünfte schafft. 3. Die einzigen beiden Tagesaufenthaltsstätten sind stark überlastet. Die zurzeit stattfindenden Verhandlungen, die Tagesaufenthalte am Wochenende zu öffnen, gehen zwar in die richtige Richtung, lösen aber Grundproblem nicht: Wo finden alle Obdachlosen tagsüber Ruhe und Wärme? Deshalb brauchen wir die ganztägige Öffnung der Unterkünfte des Winternotprogramms.“

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