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Pressemeldung:Nicht nur zum G20-Gipfel: Keine Vertreibung von Obdachlosen, Unterkünfte bereitstellen, dauerhaften Wohnraum schaffen!

Datum:
27. Juni 2017

Knapp zwei Wochen vor dem G20-Gipfel haben sich Hamburger Verbände, Träger der Freien Wohlfahrtspflege, verschiedene Kirchengemeinden und soziale Einrichtungen unter dem Aufruf zusammengeschlossen, obdachlose Menschen nicht von ihren Plätzen in der Innenstadt zu vertreiben, Unterkünfte bereitzustellen und dauerhaften Wohnraum zu schaffen - und das nicht nur zum G20-Gipfel.


Aufruf: Nicht nur zum G20- Gipfel: Keine Vertreibung von Obdachlosen, Unterkünfte bereitstellen, dauerhaften Wohnraum schaffen!

Obdachlose Menschen werden seit einiger Zeit verstärkt von ihren seit langem genutzten Schlafplätzen vertrieben. Äußerungen von Hamburger Politikern und die Planung unterschiedlicher „Sicherheitszonen“ für den G20-Gipfel lassen befürchten, dass Vertreibungen von Obdachlosen aus der Innenstadt im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel noch weiter zunehmen werden.

Das Unsichtbarmachen obdachloser Menschen erzeugt nur die Illusion einer Welt ohne Probleme. Beim G20-Gipfel treffen sich die Regierungen, die mitverantwortlich sind für die drängendsten Themen in unserer Stadt und weltweit: Migrations- und Fluchtbewegungen aufgrund von Kriegen, Hunger, Verarmung, Abschaffung von staatlicher Gesundheitsvorsorge und eine zunehmende Privatisierung und Ökonomisierung sozialer Bereiche.

Obdachlose Menschen machen sichtbar, dass es auch in einer reichen Stadt wie Hamburg Not und Elend gibt. Die Vertreibung und Ausgrenzung derjenigen Menschen, die ohnehin schon als „Verlierer“ unserer Gesellschaft gelten, stehen einer weltoffenen und toleranten Stadt schlecht zu Gesicht. Auch für die Zeit nach dem G20- Gipfel müssen dauerhafte Lösungen geschaffen werden.

Viele HamburgerInnen entfliehen den Einschränkungen durch den G20-Gipfel, indem sie in diesen Tagen Urlaub nehmen oder zuhause bleiben. Obdachlose Menschen haben keinen Urlaub, sie haben auch keine Wohnung als Rückzugsort. Obdachlose Menschen sind den Auswirkungen des Gipfels unmittelbar ausgesetzt, sie werden möglicherweise von ihren Schlafplätzen vertrieben und der Zugang zu notwendigen Hilfseinrichtungen in der City bleibt Ihnen an diesen Tagen womöglich verwehrt.

Wir, Träger vieler Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege in Hamburg, fordern daher vom Hamburger Senat:

  • Keine Vertreibung wohnungsloser Menschen aus dem öffentlichen Raum
  • Akzeptable Unterkünfte für alle wohnungslosen Menschen - ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts
  • besserer Zugang wohnungsloser Menschen zu Wohnungen; Wohnungsbau speziell für wohnungslose Menschen

Diesen Aufruf unterstützen:

Ambulante Hilfe Hamburg e.V., Basis & Woge e.V., Caritasverband für Hamburg e.V., Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg e.V., Diakonisches Werk Hamburg, Diakonisches Werk Hamburg-West/ Südholstein, Die Heilsarmee KdöR-Jakob-Junker-Haus, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst, Ev.-Luth.-Kirchenkreis Hamburg-Ost, Evangelische Stiftung Bodelschwingh (Hude und Home Support), FISD e.V. / ISD-Hamburg Förderverein und Institut für Interdisziplinäre Sucht – und Drogenforschung, Frauenperspektiven e.V., Hamburger Fürsorgeverein von 1948 e.V., Heilsarmee-Sozialwerk Nord, Hinz & Kunzt gGmbH, Integrationshilfen e.V., Johann-Wilhelm-Rautenberg Gesellschaft e.V., Jugendhilfe e.V., Mook Wat e.V. – Wohnen mit Begleitung, Nachbarschaftstreff Elsässer Straße der Ev. -Luth. Kirchengemeinde Hamburg-Dulsberg, Neue Wohnung gemeinnützige Wohnungslosenhilfe GmbH, Ragazza e.V., SoVD Landesverband Hamburg, Sozialberatung der Diakoniestation, Wilhelmsburg, Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Hamburg-Altona, Stiftung Hamburger Arbeiterkolonie- Schäferhof, Streetlife e.V. – Straßensozialarbeit in Rahlstedt, Therapiehilfe e.V., Verein für Soziale Hilfe e.V., Verein Kemenate Frauen Wohnen e.V., VKJH e.V. Verband Kinder- und Jugendarbeit- Hamburg

Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an:

Stephan Nagel, Diakonisches Werk Hamburg - Landesverband der Inneren Mission e. V., Referat Wohnungslosen-, Suchtkrankenhilfe und Armut Königstraße 54, 22767 Hamburg, Tel. 040 30 62 0-221, Mail: Nagel@diakonie-hamburg.de 

oder  

Bettina Reuter, Ambulante Hilfe Hamburg e.V., Beratungsstelle Altona, Jessenstr. 13, 22767 Hamburg, Tel.: 040 389732Mail: bettina.reuter@wohnungslose.de

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