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Pressemeldung:Kompletten Lockdown vermeiden: Sorge um erneuten Anstieg häuslicher Gewalt

Datum:
23. Nov. 2021

Die Belastungen in den Familien wurden durch die Pandemie verstärkt – infolgedessen verzeichneten Polizei und Anlaufstellen für Opfer häuslicher Gewalt einen Anstieg von Hilfesuchenden. Auch die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses der Diakonie berichten, dass nicht nur die Zahl der Übergriffe, sondern auch der Schweregrad der Verletzungen drastisch zugenommen hat. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen (25.11.) warnen die Diakonie Hamburg und das Frauenwerk der Nordkirche daher vor den Folgen eines möglichen kompletten Lockdowns.

Für betroffene Frauen und Kinder war es gerade in Phasen des Lockdowns schwierig, Hilfe und Unterstützung zu finden. Familien und Paare waren größtenteils auf sich allein gestellt, und die soziale Kontrolle durch Freunde und Bekannte entfiel. Viele Beratungsstellen waren zwar weiterhin erreichbar, und auch die Frauenhäuser waren geöffnet, doch waren betroffene Frauen durch die häusliche Situation häufig daran gehindert, diese Angebote in Anspruch zu nehmen.

„Auch wenn aktuell ein kompletter Lockdown nicht in Sicht ist, bleibt die Situation für Familien schwierig. Sie sind aufgrund existentieller Sorgen belastet, was auch die Gewaltbereitschaft fördert. Die Gefahr sozialer Isolation ist weiterhin hoch, von Gewalt betroffene Frauen und Kinder könnten von ihrer Umwelt abgeschnitten werden“, so Dr. Korinna Heimann, Fachbereichsleiterin Migration und Frauensozialarbeit des Diakonischen Werks Hamburg. Daher sei es auch wichtig, alles dafür zu tun, damit in der 4. Welle Kitas und Schulen geöffnet bleiben.

„Gerade in Zeiten der Pandemie und möglicher neuerlicher Kontaktbeschränkungen sind alle in der Gesellschaft gefordert, hinzuschauen und im Notfall Hilfe zu rufen“, so Irene Pabst vom Frauenwerk der Nordkirche.

 

Hintergrund:

Die Zahl der Gewalttaten gegen Frauen ist seit Jahren hoch. Rund 35 Prozent aller Frauen sind mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen – wie eine Studie des RKI von 2020 belegt.

Betroffene häuslicher Gewalt können sich 24/7 beim bundesweiten Hilfetelefon unter 0 8000 116 016 melden. Die Aufnahme der Hamburger Frauenhäuser ist unter 040 8000 4 1000 ebenfalls rund um die Uhr erreichbar

 

Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:

Dr. Korinna Heimann, Fachbereichsleitung Migration und Frauensozialarbeit des Diakonischen Werks, 040 30620-219, heimann@diakonie-hamburg.de

Irene Pabst, Referentin interkulturelle Frauenarbeit und Mutter-Kind-Kuren der Nordkirche, 040 30620-1360, irene.pabst@frauenwerk.nordkirche.de

Wiebke Dördrechter, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, 040-30620-384, presse@diakonie-hamburg.de

Kontakt zum ServiceCenter Kirche und Diakonie

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