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Pressemeldung:Gute Aussichten für Flüchtlinge in Pflegeberufen – wäre da nicht die Bürokratie

Datum:
14. Aug. 2018

Hamburg, 14.8.18 |  Über 140 Flüchtlinge hat das Projekt Diakonie JobPartner Refugees in den letzten zwei Jahren beraten. 36 von ihnen konnte das Projekt ein Praktikum, 17 eine Ausbildung vermitteln. Außerdem fanden rund zehn Menschen eine feste Stelle oder einen Platz in einem Freiwilligendienst. Diakonie JobPartner Refugees, gefördert von der Deutschen Fernsehlotterie, unterstützt Flüchtlinge beim Einstieg in einen Pflege- oder Sozialberuf. Im Zentrum stehen die persönliche Beratung und die gezielte Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz.

„Wir freuen uns sehr über Jeffery und glauben, dass er ein sehr guter Altenpfleger wird“, sagt die stellvertretende Pflegedienstleitung Constanze Buß in der Stiftung Altenhof über den jungen Mann aus Ghana, der nun bereits im zweiten Jahr der Ausbildung zum Altenpfleger ist. Jeffery S. hat nach einem Praktikum in der stationären Altenhilfe im August 2017 die Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen und ist zum Liebling der älteren Damen geworden. Die Seniorinnen schätzen die freundliche und respektvolle Art der neuen Pflegekraft. Für viele Flüchtlinge ist die professionelle Altenpflege etwas ganz Neues – in den Heimatländern werden Pflegebedürftige meist von der Familie versorgt.

Die meisten Geflüchteten sind hoch motiviert, einen Beruf zu ergreifen und ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden. Gleichzeitig suchen viele soziale Einrichtungen ­– besonders in der Altenpflege – händeringend Personal. Eigentlich eine klassische Win-Win-Situation. Doch der Weg zum Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bleibt für die Flüchtlinge oft beschwerlich. Projektleiterin Cosma Lemmen: „Wir könnten viel mehr Geflüchtete vermitteln. Was unsere Arbeit jedoch enorm erschwert, sind nicht die persönlichen Probleme der Flüchtlinge oder überforderte soziale Einrichtungen, sondern die großen bürokratischen Hürden, vor allem die zahllosen aufenthalts- und arbeitsrechtlichen Vorgaben. Außerdem benötigen die Menschen, die neu hier in Deutschland sind, mehr professionelle Unterstützung bei der Berufsorientierung, der Vorbereitung auf eine Arbeit oder Ausbildung und auch begleitend zu einer Ausbildung. Das sollte in unser aller Interesse sein.“

Katrin Kell, Fachbereichsleitung Pflege und Senioren im Diakonischen Werk Hamburg, fordert daher: „Wir haben jetzt die große Chance, sowohl Flüchtlinge in Deutschland zu integrieren als auch dringend benötigte Arbeitskräfte für die sozialen Berufe zu gewinnen. Erfolgsentscheidend wird jedoch sein, wie schnell die Behörden verwaltungstechnischen Hürden abbauen und ihre Abläufe arbeitnehmer- und arbeitgeberfreundlich gestalten und die Unterstützungsstrukturen ausgebaut werden.“

Für Rückfragen steht Ihnen Cosma Lemmen, Projektleiterin von Diakonie JobPartner Refugees, unter 040 / 30 62 0-379 gern zur Verfügung.

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