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Ein Zimmer mit Bett, Kommode, Stuhl und Tisch

Pressemeldung:20 Notübernachtungsstellen für junge Volljährige in Hamburg aufgebaut

In den letzten zwölf Monaten sind 20 dezentrale Notübernachtungsplätze für junge Volljährige aufgebaut worden. Die vier Träger ziehen eine erste Bilanz.
Datum:
2. Juni 2025

Seit dem 1. Juni 2024 sind sukzessive insgesamt 20 dezentrale Notübernachtungsplätze für junge Volljährige zwischen 18 und 27 Jahren in vier Hamburger Bezirken entstanden: In Hamburg Nord, Wandsbek, Eimsbüttel und Altona stellen vier erfahrene freie Träger der Straßen- und Jugendsozialarbeit jeweils fünf altersgerechte Notübernachtungsmöglichkeiten für junge wohnungslose Volljährige für einen befristeten Zeitraum zu Verfügung.

Der Verbund der Träger und Einrichtungen Jugendsozialarbeit HUDE (Ev. Stiftung Bodelschwingh), rat & info (basis & woge e.V.), Jugendberatung Apostelkirche (Kirchengemeinde Eimsbüttel) sowie Streetlife e.V wird bei diesem auf drei Jahre angelegten Modellprojekt - finanziert vom Amt für Familie der Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung - vom Diakonischen Werk Hamburg begleitet.

„Die ersten Erfahrungen der Träger zeigen, dass die Notübernachtungsstellen von den jungen Menschen angenommen werden und die Anbindung der Unterbringung an die Straßen- und Jugendsozialarbeit mit einer altersgerechten Ansprache erfolgreich ist“, resümiert Kristina Krüger, zuständige Referentin im Diakonischen Werk. Allerdings kann nicht allen jungen Menschen eine Notübernachtung ermöglicht werden. Denn der Bedarf übersteigt sehr deutlich das Angebot. Alle Plätze sind durchgängig belegt.

„Dass der Aufbau und die Fortsetzung zusätzlicher zielgruppenspezifischer Notübernachtungsstellen, insbesondere der dezentralen Notübernachtungsstellen für Jungerwachsene Eingang in den neuen Koalitionsvertrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gefunden hat, stimmt uns zuversichtlich“, so Kristina Krüger.

Häufig, aber nicht immer, ist es gelungen, mit den jungen Menschen nach Ablauf der Frist der Notübernachtung eine weiterführende Wohnmöglichkeit zu finden. Angesichts der Konkurrenz auf dem knappen Wohnungsmarkt braucht es auch für diese Zielgruppe der jungen Volljährigen dringend mehr Wohnraum in Hamburg.

Im Sommer startet eine wissenschaftliche Evaluation, die das Modellprojekt zur Schaffung dezentraler Notübernachtungsstellen für (verdeckt) obdach- und wohnungslose junge Volljährige begleiten und seine Umsetzung und Wirksamkeit analysieren wird. Es sollen weitere Erkenntnisse gewonnen werden, die zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung des Angebots beitragen.

 

Hintergrund:

Notübernachtungsstellen für junge Volljährige sind eng an Einrichtungen der Straßen- und Jugendsozialarbeit, die seit vielen Jahren junge Menschen in schwierigen Lebensumständen unterstützen, angebunden. Dies ermöglicht, auf die altersspezifischen und komplexen Problemlagen der jungen Erwachsenen in einer zentralen Phase ihrer Persönlichkeitsentwicklung einzugehen und entsprechende Beratung und Unterstützung anzubieten. Über den Einzug entscheidet der jeweilige Träger der Notübernachtungsstellen.

Die unbürokratische und schnelle Zurverfügungstellung eines Notübernachtungsplatzes dient der Krisenintervention, um die physische und psychische Gesundheit der jungen Menschen zu stabilisieren, individuelle Unterstützungsbedarfe zu ermitteln und die nächsten Schritte in weiterführende Hilfen miteinander zu organisieren. Innerhalb eines befristeten Zeitraumes können junge Menschen in Begleitung der Straßen- und Jugendsozialarbeiter*innen zur Ruhe kommen, ihre persönlichen Belange ordnen und nächste Schritte in eine geeignete Wohnmöglichkeit gehen.

 

Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Kristina Krüger, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe im Diakonischen Werk Hamburg, unter Tel. 040 30620-331 oder krueger@diakonie-hamburg.de zur Verfügung.