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Pressemeldung:Lücke in der medizinischen Versorgung von Menschen ohne Papiere mit HIV- und/oder Hepatitis B-Infektion

Datum:
14. Mai 2019

Anlässlich des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses, der vom 13.-15. Juni 2019 in Hamburg tagt, fordert die Diakonie Hamburg, die medizinische Versorgung von Menschen ohne Papiere, die an HIV oder Hepatitis B erkrankt sind, zu verbessern.

Bei Betroffenen, die am Anfang einer HIV- oder Hepatitis B-Infektion stehen, werden die dringend notwendigen Behandlungskosten nicht übernommen. Erst in fortgeschrittenem Stadium der Krankheit haben sie die Möglichkeit eine Duldung zu beantragen, sodass die Behandlungskosten über das Regelsystem gedeckt werden können.

Dirk Ahrens, Landespastor und Leiter des Diakonischen Werks Hamburg: „Diese Versorgungslücke muss dringend geschlossen werden. Neben dem humanitären Gebot, diesen Menschen zu helfen, besteht aus unserer Sicht auch ein großes gesellschaftliches Interesse an einer Behandlung dieser Personengruppe, um das Infektionsrisiko für die gesamte Bevölkerung zu senken.“

Hintergrund:

Die Praxis AnDOCken bietet eine kostenlose und anonyme medizinische Hilfe für Menschen ohne Papiere. Das Team besteht aus einer Allgemeinmedizinerin, einer Gynäkologin sowie einer Hebamme. Ferner bietet eine Sozialberaterin den Patientinnen und Patienten Aufklärung über sozial- und ausländerrechtliche Fragen, über Ansprüche auf medizinische Versorgung sowie über den Zugang zu einer Krankenversicherung und über andere Finanzierungsmöglichkeiten der medizinischen Behandlung.

Nach Schätzungen, basierend auf Erfahrungen und Beobachtungen aus der hausärztlichen Ambulanz bei AnDOCken und weiteren Anlaufstellen für Menschen ohne Papiere, sind in Hamburg pro Jahr jeweils rund 15 Patientinnen betroffen. Die Behandlung von HIV- Infizierten beläuft sich nach heutigem Stand auf rund 400,-€ Kosten im Monat, bei Hepatitis B sind es etwa 300 Euro pro Monat. Die Stadt Hamburg und die Bundesrepublik sind momentan leider nicht bereit, diese Kosten zu übernehmen, obwohl Deutschland eine Vielzahl internationaler Abkommen unterzeichnet hat, mit denen die Sicherstellung des Rechts auf Gesundheit und des Zugangs zum Gesundheitssystem für alle Menschen – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus – anerkannt wird.

Für Rückfragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Steffen Becker, Diakonisches Werk, Pressesprecher – Information und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 040 30620-233
Dr. Korinna Heimann, Diakonisches Werk, Fachbereichsleitung Migration und Frauensozialarbeit, Tel. 040 30620-219

Hinweis:
Bei der Praxis „Andocken“ handelt es sich um ein rein spendenfinanziertes Projekt.                   
Stiftung Mitmenschlichkeit                                                                                                            
Spendenkonto: Hamburger Sparkasse                                                                                             
IBAN: DE76 2005 0550 1230 1432 55

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