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Pressemitteilung des Projekts Housing First Hamburg:Eine Wohnung ist der Anfang: Housing First in Hamburg funktioniert

Wohnungswirtschaft unterstützt Modellprojekt gegen Obdachlosigkeit
Datum:
16. Nov. 2023

„Nach einem guten Jahr Projektlaufzeit können wir sagen: Housing First in Hamburg funktioniert“, so Nina Behlau, Leiterin des Projekts Housing First Hamburg, in dem eine eigene Wohnung für bisher obdachlose Menschen an erster Stelle steht. „Wir waren zwar zuversichtlich, weil wir von diesem Ansatz zur Überwindung von Obdachlosigkeit überzeugt sind. Aber als wir vor etwa einem Jahr den ersten Nutzer ins Projekt aufgenommen haben, hätten wir nicht gedacht, dass wir heute da stehen, wo wir stehen.“

Die Zwischenbilanz kann sich aus Sicht des Projekts sehen lassen: „Wir nehmen bei den 19 Menschen, die bisher in eine eigene Wohnung ziehen konnten, so viele positive Veränderungen wahr“, berichtet Behlau. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Hilfesystem und anderen wichtigen Playern laufe hervorragend. „Wir stoßen überall auf offene Türen und erfahren große Unterstützung für unser Projekt, dafür sind wir sehr dankbar. Es ist beeindruckend, was alles möglich ist, wenn viele an einem Strang ziehen.“

Ein ganz besonderer Rückenwind für Housing First Hamburg ist die Kooperation mit der Wohnungswirtschaft. „Bei der Auslotung der Wohnungsakquise, die ein expliziter Auftrag des Modellprojekts ist, sind wir auch deutlich weiter, als wir geplant haben“, sagt Behlau. Ein wesentlicher Baustein dafür ist eine Kooperationsvereinbarung mit dem Unternehmen Vonovia, das verbindlich 20 Wohnungen für Housing First Hamburg zugesagt und bereits acht Wohnungen bereitgestellt hat.

Anne Werner, Vonovia Regionalbereichsleitung Hamburg: „Unser Selbstverständnis ist klar: Wir vermieten nicht einfach nur Wohnungen, sondern wir geben Menschen ein Zuhause. Dazu gehört, dass wir besonders für diejenigen Menschen in der Gesellschaft einstehen, die am dringendsten Hilfe benötigen. Wir haben bereits in anderen Städten sehr gute Erfahrungen mit dem Ansatz von Housing First gemacht, zum Beispiel in Bremen. Daher freuen wir uns sehr, dass das auch in Hamburg so gut funktioniert. Unsere Stärke ist, dass wir schnell und unbürokratisch helfen können. Wenn Housing First bei uns anfragt, können wir in der Regel nach nur wenigen Tagen eine geeignete Wohnung anbieten.“

Das Hamburger Wohnungsunternehmen Theo Urbach ist kurz nach Projektstart auf Housing First Hamburg zugekommen und stellte die erste Wohnung bereit, die im Dezember 2022 bezogen werden konnte. Matthias Urbach, Geschäftsführer Wohnungsunternehmen Theo Urbach: „Wir finden das Projekt hervorragend und gerade als Hamburger Unternehmen ist es uns ein Anliegen, hier in der Stadt mitzuhelfen. Wir haben bisher nur positive Erfahrungen gemacht und als Unternehmen haben wir außerdem Sicherheit und Vertrauen durch die Betreuung, die das Projekt gewährleistet.“

Uwe Lunk, Geschäftsführer Behrens & Kauffmann KG: „Gerade bei den hier nachgefragten Wohnungen, meist für eine Person, ist die Konkurrenz angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt sehr hoch. Hier versuchen wir, als Teil der Unternehmensgruppe gemeinsam mit der Behrens-Stiftung auch in die Bresche zu springen. Wir vermieten bereits seit mehr als 30 Jahren an diese Zielgruppe. Und von daher können wir sagen: Das sind stabile Mietverhältnisse und Mieterinnen und Mieter wie andere auch.“

„Wir sind Vonovia, Theo Urbach und Behrens & Kauffmann sehr dankbar – ebenso wie allen Wohnungsunternehmen, die mit uns kooperieren und uns Wohnungen bereits angeboten oder in Aussicht gestellt haben“, sagt Projektleiterin Behlau. Trotz dieser guten Nachrichten sei gleichzeitig klar, dass ein Erfolg von Housing First Hamburg nur ein Baustein in der Bekämpfung der Obdachlosigkeit in Hamburg ist und die im Modellprojekt geplanten 30 vermittelten Wohnungen das Problem noch nicht nachhaltig lösen. Behlau: „Aber wir sind auf dem richtigen Weg und freuen uns, einen Beitrag leisten zu können. Auch wenn es viel zu viele Menschen gibt, die auf der Straße und nicht in einer eigenen Wohnung leben, ist gar nicht hoch genug zu bewerten, wie wichtig diese Wohnungen für jeden einzelnen Menschen in unserem Projekt sind.“

  

Hintergrund

Housing First Hamburg ist ein von der Stadt Hamburg für drei Jahre finanziertes Modellprojekt zur Überwindung von Obdachlosigkeit. Realisiert wird das Projekt von einem Trägerverbund aus Diakonie Hamburg, Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost und Behrens-Stiftung.

 

Rückfragen:
Malte Habscheidt, Pressesprecher, Diakonisches Werk Hamburg, presse@diakonie-hamburg.de, Telefon 040 306 20 438 Mobil 0151 18 44 01 00

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