

Pressemeldung
Senat plant Kontaktverbot für Freier: Aussteigen fördern statt Prostitution in andere Stadtteile verlagern
Die Hamburger Diakonie unterstützt dagen die Einrichtung eines Runden Tisches "Prostitution in St. Georg“, so wie er vom Runden Tisch "Sexuelle Dienstleistungen in Hamburg" vorgeschlagen wird. Dort sollen die unterschiedlichen Interessen verhandelt werden und ein Gleichgewicht zwischen Sperrzeiten, Toleranzzonen und Sensibilisierung für Störungen und Belästigungen im Wohngebiet gefunden werden.
Anke Mohnert fügt hinzu: "Um wirklich einen Schritt weiter zu kommen, müssen wir den Ausstieg aus der Prostituion viel stärker unterstützen. Prostituierte und Freier räumlich zu verdrängen und gleichzeitig Sozialprojekten im Stadtteil die Mittel zu kürzen, ist keine überzeugende Politik des Senates." Die Diakonie schlägt vor, die verschiedenen Maßnahmen von Polizei und Sozialarbeit eng aufeinander abzustimmen. Mohnert: "Wir brauchen eine Kombination von Regelungen zur Sperrgebietsverordnung mit konkreten Schutz- und Beratungsmöglichkeiten für Mädchen, Frauen und auch Jungen in der Prostitution. Dazu gehören auch Freieransprachen und Freierkampagnen, die diese für die Lebenssituation von Prostituierten und für Menschenhandel sensibilisieren."
Das Diakonie-Projekt „Sperrgebiet“ in St. Goerg bietet seit 1985 Schutz und Perspektiven für Mädchen und junge Frauen in der Prostitution. Träger ist das Diakonie-Hilfswerk Hamburg.
Veröffentlicht am 12. Januar 2012