Außerdem werden an diesem zentralen Standort eine medizinische Praxis für Menschen ohne Krankenversicherung sowie weitere Wohnungen für Auszubildende und für Menschen mit Unterstützungsbedarf eingerichtet.
„Die wunderbare Idee, dass hier die Hoffnung Wohnung nimmt, wird von so vielen getragen. Angefangen von der Diakonie über die Stadt bis hin zu all den Spenderinnen und Förderern in Kirche und Gesellschaft“, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bei der Feier zur Grundsteinlegung. Als Schirmherrin dieses „Leuchtturms der Nächstenliebe“ dankte sie allen Beteiligten für ihr Engagement, erlaubte sich aber auch den Hinweis, dass „eine kleine Million“ noch fehle. „Die Wohnungsnot ist groß und Bauen ist immer teurer geworden.“ Zusammen aber sei es gelungen, den Widrigkeiten dieses Leuchtturmprojekt entgegenzuhalten.
Pastor Stefan Deutschmann, Geschäftsbereichsleitung Diakonie-Hilfswerk Hamburg: „Wir freuen uns, dass nach langen Vorbereitungen hier nun die Bagger rollen und die Pläne Wirklichkeit werden. Mit dem Baubeginn des Diakonie-Hauses Münzviertel setzen wir heute ein Zeichen der Solidarität im Herzen unserer Stadt. Möge dieses Haus ein Zuhause werden für alle, die hier einziehen.“
Nina Behlau, Verbundsleitung Wohnen und Gesundheit im Diakonie-Hilfswerk Hamburg, betonte, die im Diakonie-Haus Münzviertel entstehenden Wohnungen seien angesichts der vielen obdachlosen Menschen nur ein kleiner Schritt. „Aber wir wissen aus unserer Arbeit, welchen Unterschied eine Wohnung für den Menschen macht, der darin wohnt.“ Jede Anstrengung zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit sei wichtig, sagte Behlau, und erinnerte an den Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung, der die Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zum Ziel hat.
Im nationalen Aktionsplan heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wohnungs- und Obdachlosigkeit verletzen die Menschenwürde. Das Leben ohne Wohnung und insbesondere das Leben auf der Straße ohne dauerhafte Unterkunft stellen zugleich die extremste Form von Armut, Ausgrenzung und gesundheitlicher Gefährdung in unserem Land dar.“
Die Mieterinnen und Mieter erhalten reguläre Mietverträge. Im Erdgeschoss und im Souterrain liegen die Räume der medizinischen Praxis. In den oberen Stockwerken liegen die Wohnungen für ehemals obdach- und wohnungslose Menschen. Beratung und Begleitung werden angeboten und können bei Bedarf in Anspruch genommen werden.
Der Rohbau soll bis Mitte 2025 stehen, der Innenausbau im 1. Quartal 2026 abgeschlossen sein. Nach derzeitiger Planung soll das Haus im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 14 Mio. Euro. Die Baukosten für die entstehenden Sozialwohnungen werden gefördert und finanziert durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank. Die verbleibenden Kosten liegen bei rund 1 Mio. Euro. Die Diakonie Hamburg bittet alle Hamburgerinnen und Hamburger, das Projekt mit einer Spende zu unterstützen.
Möglichkeit zur Online-Spende unter www.diakoniehh.de/wohnraum-spenden